Irgendwie stehen die in Kontakt, der Kulturraum Auerberg und der liebe Gott. Weil, als ich mich am Samstag aufmache, ist wieder strahlend blauer Himmel. Was dieses Mal noch so nett dazukommt sind die beiden \u00e4u\u00dferst attraktiven M\u00e4nner, die mir auf meinem Weg zu Fu\u00df so \u00fcberaus freundlich zul\u00e4cheln. Doch, also das muss ich sagen, das hat mir schon ungemein geschmeichelt. Weil so als Frau \u00fcber f\u00fcnfzig, wenn die M\u00e4nner sonst immer durch dich hindurch sehen, dann schmeichelt es dir schon, wenn pl\u00f6tzlich gleich zwei gestandene Mannsbilder um dich werben. Gut, den Herren Ruhenstroth-Bauer und Sridharan geht es jetzt eher nur um meine Stimme, und die beiden haben mich auch nur von ihren Plakaten aus angelacht. Aber ich bin da ja gen\u00fcgsam geworden.<\/p>\n

Wenn ich eine Frau kenne, die damit so was von kein Problem hat, ich meine, dass sie zu wenig Aufmerksamkeit bekommt, dann ist das die wunderbare Nessi Tausendsch\u00f6n. Die konnte sich \u00fcber mangelnde Aufmerksamkeit im Kulturraum nun wirklich nicht beklagen. Alle waren gekommen, um ihr neues Programm “Knietief im Paradies” zu sehen und auch – vor allem – zu h\u00f6ren. Denn, da bin ich ehrlich, dass sie so wundersch\u00f6ne Lieder in ihrem Repertoire hat, das wusste ich nicht. “I will follow you into your cave” – Willam Mackenzie, der Pr\u00e4chtige, begleitet sie auf einem Omnichord und Nessi spielt auf einem Theremin (!). Noch nie geh\u00f6rt? Ich vorher auch nicht. Ich sage nur, Kultur pur! Als Nessi Tausendsch\u00f6n “Ich bin ein armes M\u00e4dchen” singt, bekomme ich G\u00e4nsehaut! Nebenbei ist sie die Komikerin, die sich “over head and shoulders” redet, ist sie die Gabi Pawelka mit dem gr\u00fcnen Daumen f\u00fcr M\u00e4nner, die im world wide web “Wo ich mir gegen Vorkasse wo hinfasse” f\u00fcr sich gesch\u00e4ftst\u00fcchtig wirbt und “fifty shades to pay” anbietet. Sie besitzt goldene Schnabelschuhe mit Bommeln (!) dran und spielt uns den Vorsitzenden des CSU-Ortsvereins mit einer m\u00e4nnlich tiefen Stimme einfach tausendsch\u00f6n! Ja, und w\u00e4ren Adam und Eva Chinesen gewesen, dann w\u00fcrden die Menschen noch heute im Paradies leben, knietief im Paradies, weil Eva die Schlange gegessen h\u00e4tte.<\/p>\n

Bleiben noch zwei Dinge zu kl\u00e4ren. Wer traut sich nach Nessi Tausendsch\u00f6n, nach der K\u00f6nigin der Komiker, freiwillig auf die B\u00fchne? Und was haben sich die Eltern von dem Herrn Rubenstroth-Bauer eigentlich dabei gedacht, ihren Sohn mit Vornamen “Besser” zu nennen?<\/p>\n

(c) Adelheid Bennemann<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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