K\u00fcrzlich n\u00e4herte sich freitags, am sp\u00e4ten Nachmittag – wie \u00fcbrigens recht h\u00e4ufig, wie ich dann feststellen musste – das Wochenende. Und bei n\u00e4herem Hinschauen stellte ich dann auch noch fest, verdammt noch mal, der kommende Dienstag, der erste November, Allerheiligen, ist ein Feiertag – der Montag also ein Br\u00fcckentag, und wenn ich das fr\u00fch genug realisiert h\u00e4tte, wenn ich mir fr\u00fch genug frei genommen h\u00e4tte …<\/p>\n

So was von \u00e4rgerlich, nein, was hab ich mich ge\u00e4rgert! Ich hab mir dann in meiner tiefen Verzweiflung erst einmal ein Gl\u00e4schen Rotwein eingeschenkt, um besser mit dem Leben hadern zu k\u00f6nnen, und dabei die Regale abgestaubt. Ich mein, daf\u00fcr sind solche Tiefpunkte ja einfach genial. Und wie ich da so vor mich hin hadere und die Regale abstaube, f\u00e4llt mir doch das Programm meines Kulturraums Auerberg in die H\u00e4nde. Und\u00a0 – hallo! – da steht: Matthias Jung, Kabarett “Generation Teenietus – Pfeifen ohne Ende”, 29.10.2016, 20 Uhr, Eintritt: 10,50 \u20ac. Ich sofort das Staubtuch Staubtuch sein lassen, in den Kalender geschaut, noch mal aufs Programm, wieder in den Kalender und – ja! – ich hatte f\u00fcr morgen Abend etwas Tolles vor!
\nUnd was noch toller war, ich kannte den Matthias Jung gar nicht, hatte also keine Erwartungen. Was ich auch nicht kannte – keinen einzigen seiner wirklich witzigen Witze. Beispiel: Vater zum Sohn “Solange du dein Handy in meinem WLAN hast …”. Anderes Beispiel: Deutschlehrerin zu Jennifer “Und was machen wir mit dem Artikel?” Jennifer “Der kommt in den Warenkorb”.<\/p>\n

Noch ein Beispiel: Die tiefenentspannten Eltern des Pubertierenden, der dauernd seine Zimmert\u00fcr laut zuschl\u00e4gt: Der Vater “Bub, so gehts nicht weiter” und h\u00e4ngt die T\u00fcr aus. Die Mutter schenkt ihrem Spross am ersten Dezember einen Adventskalender mit 24 offenen T\u00fcrchen (die Schokolade hat sie schon aufgegessen) “Jetzt kannst du jeden Tag ein T\u00fcrchen zuschlagen”.<\/p>\n

Und wenn Matthias Jung \u00fcber seine Anfangszeit als Kabarettist spricht “Mutter, ich habe P\u00e4dagogik studiert, m\u00f6chte aber jetzt Witze erz\u00e4hlen” und seine Mutter darauf antwortet “Ich hoffe, das war schon ein Witz”. Oder dass er nach diversen Praktika nach 27 Initialbewerbungen 30 Absagen, also drei Initialabsagen erhalten hat – einfach witzig!<\/p>\n

Eigentlich schade, dass ich keine Erwartungen hatte! H\u00e4tte ich die n\u00e4mlich gehabt, die w\u00e4ren so was von \u00fcbertroffen worden!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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